Auch im Kinderdorf in Peru kommt so langsam Weihnachtsstimmung auf und wir können von ein paar peruanischen Traditionen und Aktionen unsererseits berichten!
Schon zum Aniversario letzten Monat wurde in und an den Häusern fleißig geschmückt, so hat zum Beispiel jedes Haus einen Weihnachtsbaum aufgestellt (die natürlich alle aus Plastik sind, Tannen sind hier nämlich echt schwer aufzutreiben). Von mehreren Kindern wurde sich auch gewünscht, dass wir Freiwilligen mit ihnen Weihnachtskarten basteln, die sie dann an Heiligabend weiterverschenken können.
Am ersten Dezember hat jeder Freiwillige sein Haus mit einer deutschen Tradition überrascht: Adventskalender! Manche der Kinder kannten das sogar schon von ehemaligen Freiwilligen, andere (die zum Beispiel noch relativ neu im Kinderdorf sind) fragen immer noch jeden Tag, wie das denn funktioniert oder ob sie denn endlich auch mal dran sind.
Eine weitere deutsche Tradition hat am 6. Dezember ebenfalls Kinderaugen zum Strahlen gebracht und für den Nikolaus wurden dann abends noch ganz fleißig die Schuhe geputzt - sogar von den kleinsten! Und morgens gab es dann eine schöne Überraschung, in jedem Schuhpaar ein Tütchen mit Obst.
Dass wir Obst zu Nikolaus schenken widerspricht zwar eher der deutschen Tradition, aber das lag schlichtweg daran, dass am Wochenende immer Besuch kommt, zum Beispiel von Schulen oder privaten Familien und die dann immer Unmengen an Spielzeugen und Süßigkeiten mitbringen. Darunter ist auch die wohl essenstechnisch größte Tradition Perus: Paneton. Das ist eine Art Stollen mit Rosinen und Citronat. Zweimal kam die Visita dann sogar mit einem Clown, über den nicht nur die Kiddies lachen konnten. Bei diesen Anlässen wird dann auch immer auf ein ,,Feliz?´´ vom Kinderdorfleiter mit einem lauten ,,Navidad´´ der Kinder geantwortet (siehe Überschrift).
Gestern und vorgestern waren wir auch fleißig in der Panaderia und haben Plätzchen gebacken – von denen natürlich jeder welche abbekommt.
Man sieht also, dass es hier in Peru auch westliche Traditionen gibt, die teilweise eben durch die Freiwilligen eingeführt wurden, aber auch viele Unterschiede, die allein durch die heißen Temperaturen unvermeidbar sind.
Wir alle freuen uns auf ein wunderschönes Weihnachtsfest, definitiv ohne Schnee, dafür aber mit viel Paneton und unseren kleinen (und großen) Schätzen!
