Am Sonntag erlebten wir das erste peruanische Fest – El DÃa del Niῆo, den Kindertag. Seit Tagen waren die Kinder total aufgeregt. Schon morgens erfüllte hektisches Treiben das Kinderdorf. Alle zogen ihre besten Sachen an und am Tag zuvor wurde bereits stundenlang im Garten gearbeitet. In der Küche wurde zur Feier des Tages Hühnchen zubereitet, obwohl im Kinderdorf sonst selten Fleisch gegessen wird. Anka und ich, sowie eine ehemalige Freiwillige die zu Besuch kam, halfen beim Gemüse schneiden und Essen zubereiten. Gegen 10 Uhr kamen dann mehrere Busse mit Studenten des Clubs Rotary an. Charly, der Sohn der Kinderdorfgründer, ist Mitglied dieses Clubs, welcher sich für humanitäre Dienste, Frieden und Völkerverständigung einsetzt. Die Studenten organisierten verschiedene unterhaltsame Stände für die Kinder. Es wurde gebastelt, gebacken, ein Flaschengarten wurde gebaut und Armbänder geflochten. Außerdem kamen auch einige Friseure, die den Kindern neue schicke Frisuren zauberten. Wir begleiteten die Stände und tobten uns selbst kreativ beim Basteln aus. Gegen 13 Uhr wurden die Ergebnisse vorgestellt und das Mittagessen begann. Nebenbei unterhielten wir uns mit den Studenten – oft auch auf Englisch. Der Spanisch-Englisch Sprachenmix war teilweise etwas verwirrend, aber auch ziemlich lustig. Am Ende rutschten wir sogar in ein Verhaltensexperiment zum zentralen Nervensystem, das wir bald mit einem der Studenten durchführen werden. Nach dem Mittagessen wurde gespielt und getanzt. Zum krönenden Abschluss bekamen alle Kinder Geschenke. Darunter waren Drachen, Hefte und Süßigkeiten. Es war super schön zu sehen, dass wir für die Kinder nicht mehr zu den Besuchern gehörten, sondern für sie vertraute Ansprechpersonen waren. Sie zeigten uns stolz ihre Werke, gaben uns Sachen, um auf sie aufzupassen und kamen zwischendurch immer wieder zu uns kuscheln. Es ist ein gutes Gefühl zu sehen, wie wir jetzt schon ein Teil des Kinderdorfs geworden sind.
